Drei junge Männer vergoldeten Lettern am Holstentor neu…
Gute 500 Stunden Arbeit investierten die frisch gebackenen Farb- und Lacktechniker sowie Malermeister Fabian Batke, Marius Reichstein und Martin Gille in die Neu-Vergoldung der Holstentor-Inschrift „Concordia Domi – Foris Pax“ („Eintracht drinnen – Friede draußen“). Im Zuge der Restaurationsarbeiten am jahrhundertealten Wahrzeichen, bot die Lübecker Maler- und Lackierer-Innung, das Material zu den Vergoldungsarbeiten zu spenden. Die drei jungen Männer, die ihre zweijährige Ausbildung inklusive der Meisterprüfung an die Fachhochschule für Farb- und Lacktechnik in Hildesheim absolvierten, erklärten sich ihrerseits bereits, den Arbeitsaufwand zu „spenden“. Sie machten die Vergoldung der Inschrift und die bauliche Geschichte des Holstentores kurzerhand zu ihrem Abschlussprojekt, das sie in ihrem Buch, das nicht käuflich ist, „Das Holstentor“ dokumentierten. Ihre Abschlussprüfung bestanden die drei dann auch mit einer glatten „Eins“. Batke, Reichstein und Gille montierten die 21 Lettern der Inschrift ab, nahmen sie klopfenden Herzens mit nach Hildesheim. Dort vergoldeten sie sie neu mit einer zweifachen Schicht 24-karätigem Blattgold. Sie werden sie am Ende der Restaurierungsarbeiten voraussichtlich im Herbst auch wieder anmontieren. Insgesamt waren 500 Arbeitsstunden, in Lohnkosten umgerechnet zirka 5.000 Euro, nötig. Die Materialkosten beliefen sich auf rund 1.500 Euro. Acht Buchstaben mussten komplett neu aus Kupferblech hergestellt werden. Das übernahm der Klempner-Meister Michael Wilhelm Klüssendorf.
„Natürlich sind die neuen Buchstaben glatter, den alten sind die Jahrzehnte anzusehen. Aber das soll auch so bleiben, das ist authentisch“,merkte Marius Reichstein augenzwinkernd an. Klaus Reuter, Obermeister der Malerinnung Lübeck, dankte den „Jungs, die das fantastisch hinbekommen haben“. Reuter erfuhr während den Sanierungsmaßnahmen von den bearbeitungsbedürftigen Buchstaben und leitete das Sponsorin in die Wege. Auch Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) zeigte offen seine Freude: „Ich bin dankbar für die Vergoldung. Mit der Inschrift verbinden Lübecker sowie Touristen Anlässlich der Übergabe des Buchstabens und des Buches, das die Projektarbeit der Farb- und Lacktechniker dokumentiert, sagte Bürgermeister Saxe im Kommissarenzimmer des Rathauses: „Ich bin außerordentlich dankbar für die Vergoldung. Sie ist ein weiterer Beweis für den Bürgersinn in Lübeck“. Zudem werde die Hansestadt von Einheimischen und Touristen mit der Inschrift und dem Holstentor verbunden. Die Inschrift des Holstentores wanderte im Laufe der Zeit : Von einem der einst vier Holstentore an das mittlere, und damit einzige, das heute noch steht. msn